Schulchronik

Die Geschichte der Clemens-Brentano-Grundschule

In unserer Schule gibt es eine Schulchronik, die liebevoll von dem ersten Rektor unserer Schule geführt wurde. Eduard Schlegel war 26 Jahre Schulleiter der 4. Gemeindeschule (siehe kleines Bild rechts oben). Später hieß sie 13. Grundschule und am 26. August 1968 erhielt sie ihren heutigen Namen „Clemens-Brentano-Grundschule“.

Bau der Schule
In unserer Schulchronik hat Schulleiter Schlegel über den Beginn der Schule geschrieben:
13. Mai 1899: "Seit Herbst 1898 haben sie nun gebaut. Es wurden  die beiden Schulhäuser I und II gebaut. Die Fertigstellung der Schule verzögerte sich etwas, so dass heute die 318 Kinder in die Schule einziehen  konnten…
Es waren verschiedene Gründe maßgebend, die den Entschluss des ehemaligen Gemeindevorstandes von Groß-Lichterfelde bestimmten, von der herkömmlichen Bauart der Schule, dem Korridorbau, abzuweichen und die Schule im Pavillonstil zu bauen... Als besonders vorteilhaft muss hervorgehoben werden, dass jedes Schulhaus von Gebüsch wie von einem Kranze umgeben ist. Die Wirkung ließe sich noch vertiefen, wenn an gewissen Stellen das Gebüsch durch Staudengewächse ersetzt würde."

Auszüge aus der Festrede zum 25. Geburtstag der Schule
Zum 25. Geburtstag hielt Schulleiter Schlegel eine Festrede, in der er zur Geschichte der Schule Stellung nahm:
"…Was nun die Entwicklung der Schule betrifft, so hat sie sich im Allgemeinen in ruhigen Bahnen bewegt. Ihren Höhepunkt erreichte sie im Jahre 1914, da zählte sie in 19 Unterrichtsklassen 846 Kinder, die von 21 Lehrpersonen unterrichtet wurden."
"1914 griff der Weltkrieg mit rauer Hand in das stille, gleichmäßige Leben der Schule ein und machte der Weiterentwicklung ein Ende. Im zweiten Kriegsjahr standen von den 14 männlichen Lehrern 11 im Felde. Der Schulbetrieb wurde durch Zusammenlegung von Klassen, durch Kürzung der Stunden und durch Einstellung von Kriegsvertreterinnen leidlich aufrechterhalten."
"…Am 19.Dezember 1915 verließen die Kinder, um die Schulfahne gesammelt, die 4. Schule, und in die leer gewordenen Räume rückten die Mannschaften des  Ersatz-Reserve-Infanterie-Regiments Nr.1 ein."
"...Als wir am 13.März 1919 wieder zurückkehrten, sahen wir eine Welt versinken, die für uns bisher als das Höchste und Heiligste galt, was wir kannten; wir sahen die deutsche Reichskrone  und das edle Geschlecht der Hohenzollern ruhmlos untergehen.."

Das waren die ersten 25 Jahre unserer Schulgeschichte. Die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus ist kaum dokumentiert.

Die Nachkriegszeit
Frau Stolze, eine ehemalige Lehrerin unserer Schule, berichtet: "…Es gab Schichtunterricht. Die Hälfte der Kinder wurden morgens unterrichtet und die andere Hälfte nachmittags. Schulhelfer unterrichteten, denn es gab ja kaum Lehrer. Einige waren noch in Kriegsgefangenschaft, andere waren noch nicht entnazifiziert.
Die Schulbücher wurden aus der Nazizeit genommen. Es gab ja kein Geld, um neue zu drucken. Die Hakenkreuze in den Büchern wurden einfach überklebt."

Auch das Grundstück, auf dem heute der Neubau mit der Mensa steht, hat eine bewegte Geschichte. Bis zum Jahr 1933 war auf dieser Fläche ein Schulgarten. Im Nationalsozialismus wurde dieser Garten umfunktioniert zu einem Fahnenappellplatz.
Ein ehemaliger Schüler (Jahrgang 1923) erzählte uns, dass die Schüler ab 1933 jeden Tag dort antreten mussten.

1968 wurde auf die freie Fläche zwischen Haus I und Haus II ein Neubau bebaut. Im Tagesspiegel wurde er bei einer Wegbeschreibung durch die Sehenswürdigkeiten unseres Bezirks der „hässlichste Bau“ von Lichterfelde West genannt. Nun haben wir wieder einen Neubau, der unsere Mensa und die Eingangsklassen beherbergt.